Sprachentwicklungsverzögerung
Dyslalie
Stottern/Poltern
Ungleichgewicht der Mundmuskulatur
Auditive Verarbeitungsstörung /LRS
Störung der Stimme
Sprachentwicklungsverzögerung
Ziel der Behandlung:
▪ optimale Förderung der Kommunikationsfähigkeit
▪ die eigene "altersentsprechende" Entwicklung des Kindes soll angeregt und im Weiteren unterstützt werden
Behandlungsformen
▪ Diagnostik
▪ Einzel- oder Gruppentherapie
▪ Elternberatung
Zielbereiche
▪ Wahrnehmung
▪ Sprachverständnis
▪ Sprachproduktion (Wortschatz, Artikulation, Grammatik)
Definition
1. Störung des Lautsystems (Dyslalie)
Hierbei werden Sprachlaute falsch ausgesprochen, vertauscht oder ausgelassen.
(z.B. Tuh statt Kuh, Schank statt Schrank). Häufige Formen sind "Lispeln" oder
die Ersetzung von K durch T.
2. Wortschatzdefizit
Das Kind hat Probleme beim Erwerb des Wortschatzes. Dies betrifft einerseits
das Sprachverständnis für die Wortbedeutung, andererseits die Kategorisierung
von Wörtern (z. B. Tier - Hund). Die Kinder erkennen die Bedeutung der Worte
und Sätze teilweise nur aus dem situativen Zusammenhang.
3. Dysgrammatismus
Kinder haben Probleme beim Begreifen grammatikalischer Regeln. Sie
verwechseln z. B. Artikel oder Präpositionen, Verben werden falsch gebildet
(z. B. du hab statt du hast). Die kindlichen Äußerungen sind oft kurz und
verdreht (Papa Hause kommen).
4. Entwicklungsdyslexie/-dysgraphie
Hierunter versteht man eine Störung im Erwerb des Lesens und Schreibens.
Häufig kommt es zu Verwechslungen von Lauten bei der Umsetzung von der
gesprochenen in die geschriebene Sprache (Schreiben) und umgekehrt (Lesen).
Texte können z. B. aufgrund geringer Merkfähigkeit/Konzentration sowie
eingeschränkter Wahrnehmung nicht mitverfolgt werden, dadurch entstehen
z. B. Wortlücken in Diktaten.
Unter Sprachentwicklungsverzögerung versteht man ein nicht altersgemäß entwickeltes Sprachverständnis und eine fehlerhafte Sprachproduktion. Dabei treten folgende Leitsymptome auf:
Dyslalie
Ziel der Behandlung
▪ optimale Förderung der Kommunikationsfähigkeit
▪ Lautanbahnung und Festigung in der Spontansprache
Behandlungsformen
▪ Diagnostik
▪ Einzel- oder Gruppentherapie
▪ Elternberatung
Zielbereiche
▪ Wahrnehmung
▪ Unterscheidung von Sprachlauten
▪ Produktion korrekter Sprachlaute
Definition
Es werden Sprachlaute falsch ausgesprochen, vertauscht oder ausgelassen. (z. B. Tuh statt Kuh, Schank statt Schrank). Häufige Formen sind "Lispeln" oder die Verwechslung von T und K.
Oft ist die Wahrnehmung und Beweglichkeit von Zunge und Lippen eingeschränkt. Zusätzlich können Sprachlaute auditiv nur schwer unterschieden werden.
Stottern - Poltern
Ziel der Behandlung
▪ Abgrenzung von Stottern und Poltern
▪ Unterscheidung zwischen physiologischem Entwicklungsstottern und einer manifesten Stottersymptomatik
▪ Optimaler Umgang mit der Stotter- und Poltersymptomatik
▪ Förderung des Sprechflusses, verbesserte Kommunikationsfähigkeit
Behandlungsformen
▪ Diagnostik
▪ Einzel- oder Gruppentherapie
▪ Elternberatung
Zielbereiche
▪ Wahrnehmung
▪ Atmung / Haltung / Tonus
▪ Veränderung des Stotterns (von hartem zu weichem Stottern)
▪ Regulierung des Sprechtempos beim Poltern
▪ Förderung der Sprechplanung
Definition
Stottern
Stottern zeigt sich als unfreiwillige Wiederholung von Teilwörtern, Silben oder Lauten, Dehnung von Lauten und/oder Blockierung von Wörtern. Begleitsymptome: Sprechangst, Vermeidungsverhalten, Körpermitbewegungen, Einschieben von Füllwörtern.
Art und Ausmaß des Stotterns sind situationsabhängig und können großen Schwankungen unterworfen sein. Stotternde leiden häufig unter ausgeprägtem Störungsbewusstsein. Begleitsymptome resultieren aus dem Versuch, die eigentlichen Stottersymptome zu überwinden und sind erlernt. 5% aller Kinder haben, bedingt durch eine Veranlagung, in ihrer Entwicklung eine Phase, in der sie stottern. Der Beginn liegt meist zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr, spätestens jedoch bis zum Alter von 12 Jahren. Ungefähr 75% dieser Kinder überwinden ihr Stottern wieder. Eine logopädische Diagnostik mit Beratung und ggf. Therapie ist nötig, wenn das Kind unter seinem veränderten Sprechen leidet oder Zeichen von Anstrengung oder Vermeidung beim Sprechen sichtbar werden oder wenn die Eltern aufgrund des Stotterns verunsichert sind.
Poltern
Poltern ist im Gegensatz zum Stottern von einem überschießenden, sehr schnellen Sprechen gekennzeichnet.
Die Aussprache ist aufgrund des Missverhältnisses von Sprechtempo und artikulatorischer Fähigkeit und Defiziten in der Wahrnehmung häufig sehr undeutlich und verwaschen. Zusätzlich ist die Sprechplanung häufig unstrukturiert, dies ist durch Satzabbrüche, Satzumstellungen oder Wortauslassungen gekennzeichnet. Ein Störungsbewusstsein oder Leidensdruck ist bei Polternden selten vorhanden.
Ungleichgewicht der Mundmuskulatur (Infantiles Schluckmuster/ Myofunktionelle Störung)
Ziel der Behandlung
▪ Herstellung des Muskelgleichgewichts im Mundbereich
▪ Erarbeitung des natürlichen Schluckmusters
Behandlungsformen
▪ Diagnostik
▪ Einzel- oder Gruppentherapie
▪ Elternberatung
Zielbereiche
▪ Wahrnehmung
▪ Mundmotorik
▪ Schlucktraining
▪ Haltung / Tonus
▪ Artikulation / Lautbildung
Definition
Es kommt beim Schlucken zum Vorstoß der Zunge gegen die Zähne. Kennzeichen eines infantilen Schluckmusters sind oft eine schlaffe Gesichtsmuskulatur, mit verkürzter Oberlippe und bei starker Ausprägung ein offener Biss. Eine kieferorthopädische Zahnregulation sollte unbedingt von einem Schlucktraining begleitet werden, wenn das falsche Schluckmuster das erneute Verschieben der Zahnreihen hervorrufen könnte.
Auditive Verarbeitungsstörung / Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)
Ziel der Behandlung
▪ Unterstützung der Hörverarbeitung
▪ Rechtschreibtraining
Behandlungsformen
▪ Diagnostik
▪ Einzeltherapie
▪ Elternberatung
Zielbereiche
▪ Verbesserung der Merkfähigkeit
▪ Verbesserung der Lautunterscheidung
▪ Konzentration
▪ Hirntraining (Abstimmung der Hirnhälften)
Definition
Unter Lese-Rechtschreib-Schwäche versteht man eine Störung im Erwerb des Lesens und Schreibens. Häufig kommt es zur Verwechslung von Lauten bei der Umsetzung von der gesprochenen in die geschriebene Sprache (Schreiben) und umgekehrt (Lesen). Texte können aufgrund geringer Merkfähigkeit nicht mitverfolgt werden, dadurch entstehen z.B. Wortlücken in Diktaten. Beim Lesen ist z.B. das Zusammenziehen von Lauten erschwert.
Störung der Stimme
Ziel der Behandlung
▪ Erkennen des Zusammenhangs von Atmung, Haltung/Tonus und Artikulation als Voraussetzung für eine belastbare und flexible Stimme
▪ Erlernen von Sprechtechniken zur Entlastung der Stimme
Behandlungsformen
▪ Diagnostik
▪ Einzeltherapie
Zielbereiche
▪ Wahrnehmung
▪ Atmung
▪ Haltung / Tonusregulierung
▪ Sprechmotorik/Sprechgestaltung/Artikulation
▪ Phonation
Definition
Funktionelle Störung der Stimme
Bei der funktionellen Stimmstörung handelt es sich um eine Beeinträchtigung der Stimme durch Fehlbelastung. Die Stimme kann heiser, rau, gepresst oder verhaucht bis tonlos sein. Weitere Merkmale können eine Beeinträchtigung der Belastbarkeit mit schneller Stimmermüdung und/oder eine Störung der Sprechstimmlage sein (zu tief, zu hoch). Als weitere Begleitsymptome finden sich häufig Fehlhaltungen, unphysiologische Atmung, hörbares Einatemgeräusch bzw. erhöhtes Sprechtempo. Es können auch Missempfindungen wie Kratzen, Trockenheits- und/oder ein Fremdkörpergefühl im Rachenbereich auftreten.
Organische Störungen der Stimme
Als organische Stimmstörung bezeichnet man Erkrankungen, bei denen eine organische Veränderung im Bereich des Stimmapparates vorliegt, welche den normalen Funktionsablauf behindert.
Häufige Ursachen sind Stimmlippenlähmungen und chronische Kehlkopfentzündung.